Ralf Deubgen – Heilpraktiker in Aachen

Ausleitungs­verfahren

  • Ausleitungsverfahren
  • Ausleitungsverfahren

Eine der wichtigsten Therapieformen der Naturheilkunde ist das Ausleitungsverfahren.

Der Mensch ist grundsätzlich – und mit zunehmender Tendenz – einer Vielzahl von körperfremden Stoffen ausgesetzt. Teilweise kann der Organismus diese zwar selbst wieder abbauen oder ausscheiden. Häufig aber kommt es auch dazu, dass sich körperfremde Stoffe ansammeln. So kann es z. B. zu Einlagerungen im Fett- und Bindegewebe kommen, die zu lokalen oder auch allgemeinbefindlichen Beschwerden führen können.

Vor der Anwendung eines Ausleitungsverfahrens kann es nötig sein, den Organismus zunächst mit einer aufbauenden Therapie zu stärken – dies wäre z. B. sinnvoll bei Erschöpfungszuständen.

Ziel des Ausleitungsverfahren ist, die Beschwerden abzubauen, den Organismus von den abgelagerten Giften zu entlasten, sowie seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und dauerhaft zu festigen.

Um den Körper von Giftstoffen und Schlacken zu befreien, verwendet der Heilpraktiker verschiedene, je nach Befund bestens geeignete, natürliche Entgiftungswege. Zur Ausleitung kommen dabei sowohl die Haut, das Blut, der Darm oder das Lymphsystem in Betracht. Zu diesen Verfahren gehören unter anderen der Aderlass, das Baunscheidtverfahren, das blutige Schröpfen sowie die Blutegeltherapie.

Das blutige Schröpfen führe ich nicht mehr durch, denn die Ausleitung durch Blutegel ist durch die sehr lange Nachblutung meiner Meinung nach einfach besser und die Haut wird bei Blutegeln nur minimal verletzt, so dass auch die Gefahr einer Narbenbildung meiner Meinung nach geringer ist.

Die Schröpfgläser müssen beim blutigen Schröpfen bei Mehrfachverwendung nicht nur zuerst mit einem speziell zugelassenem Desinfektionsmittel unter Beachtung der Einwirkzeit desinfiziert, sondern anschließend auch noch sterilisiert werden. Lassen Sie sich vom Praxisinhaber also den Sterilisator zeigen – dieser muss für die großen Köpfe schon extrem groß sein. Ich war bisher so verfahren, das der Patient beim blutigen Schröpfen nur neue unbenutzte Schröpfgläser erhielt und ich sie danach entsorgte oder er sie mit nach Hause nehmen durfte.

Aderlass

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Der Aderlass ist eines der wichtigsten Ausleitungsverfahren, die es gibt. Er kann hohen Blutdruck mindern, macht das Blut dünnflüssiger und vermindert hohe Blutfette wie Cholesterin. Außerdem wirkt er der Arteriosklerose entgegen und ist auch beim Altersdiabetes ein wichtiger Baustein in der Therapie. Er kann ebenfalls helfen, das Hormonsystem zu optimieren. Allgemein kann man sagen, dass er bei fast allen Alterskrankheiten unterstützend zu anderen Therapien (wie Bewegung und spezieller Ernährung usw.) helfen kann.

Einige wenige Dinge sollten allerdings beachtet werden: Es sollten nur geringe Mengen Blut entnommen werden – zwischen 50 bis 200 ml. Ausnahme sind bestimmte Krankheiten wie Hämochromatose, bei der mehr abgelassen werden muss. Bei stark zehrenden Krankheiten, Immunschwäche und Thrombozytopenie sollte kein Aderlass durchgeführt werden, denn Sie verlieren dabei neben den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten, auch weiße Blutkörperchen, die Leukozyten – ihre Immunabwehr. Aus diesem Grunde empfehle ich auch kein Blutspenden, da hier die abgelassenen Mengen viel größer sind. Ebenfalls sollte der Aderlass nicht mehr ab einem Alter von 85 Jahren durchgeführt werden.

Die Kontrolle erfolgt im Blut über den Hämatokritwert. Das ist der Wert, der ein Verhältnis von festen zu flüssigen Bestandteilen des Blutes angibt, also zeigt, wie dickflüssig Ihr Blut ist. Ich sehe die herkömmlichen schulmedizinischen Werte als viel zu hoch angesetzt. Es kann sein, dass nach dem ersten Aderlass der Hämatokrit ansteigt. Deswegen sollte eine Serie von kleinen Aderlässen erfolgen, bis der Hämatokrit auf einen unteren Normwert gesunken ist. Gerne erkläre ich Ihnen die genauen Mechanismen in einem persönlichen Gespräch.

Dadurch, dass das Blut nach dem Aderlass dünnflüssiger wird, hat es die Möglichkeit, besser durch die kleinsten Blutgefäße, die Kapillaren, zu fließen. Dadurch steigt die Sauerstoffversorgung in der Peripherie und den Organen. Auch deswegen werden Kohlendioxyd und Stoffwechselabbauprodukte in der Peripherie besser abtransportiert.

Mit dem Aderlass wird Hämoglobin (ein Protein) abgebaut. Der Konsum von tierischem Eiweiß ist in der Bevölkerung zu hoch. Also zu viel Fleisch, Wurst, Käse, Milch, Butter, Joghurt, Quark und auch Vollei. Letzteres ist in vielen anderen Produkten versteckt, z.B. Nudeln.

Die Eiweißspeicherkrankheiten nach Lothar Wendt sind für mich eine sehr logische Erkenntnis. Schulmedizinisch wird ihre Existenz jedoch abgestritten, weil der Körper Eiweiß selber abbauen und ausscheiden kann. Aber in der Ernährungslehre gibt es Unter- und Obergrenzen für den Eiweißkonsum. Der Mensch braucht Eiweiß, sonst wäre sein Gehirn im Vergleich zu anderen Säugetierarten niemals so groß geworden.

Auch für das Immunsystem, die Muskeln, den Stoffwechsel und vieles mehr wird Eiweiß gebraucht. Es gibt einen Tagesbedarf von 0,9 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, also im Durchschnitt etwa 60 Gramm pro Tag. Aber es gibt auch eine Obergrenze nach den geltenden Ernährungsrichtlinien von etwa der doppelten Menge, denn der Stoffwechsel und die Organe, die am Eiweißstoffwechsel beteiligt sind, z.B. die Leber, haben nur eine bestimmte Kapazitätsgrenze.

Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass täglicher Fleischkonsum ungesund ist. Es kommt auf das Übermaß an Eiweißkonsum an, wie bei so vielem. Das gleiche gilt auch für Zucker und Fett. In nahezu keinem Internet-Kommentar zu den Eiweißspeicherkrankheiten wird auf die Kapazitätsgrenzen der Organe eingegangen.

Nach Lothar Wendt wird Eiweiß in der Basalmembran der Kapillaren gespeichert und dichtet sie ab. Hieraus entstehen die Alterskrankheiten wie erhöhter Blutdruck, Hypercholesterinämie, Arteriosklerose, Altersdiabetes usw. Die herkömmlichen Antworten der Schulmedizin auf erhöhten Blutdruck sind nur symptombezogen. Dann heißt es, die Ursache sei essentiell, d.h. man weiß nicht, wo sie liegt. Und die jeweils verordneten Medikamente haben Nebenwirkungen und sind nur auf die jeweilige Krankheit bezogen, wie z.B. hohen Blutdruck.

Ich mache den Aderlass nicht nach Hildegard von Bingen (nüchtern, laufen lassen und nicht herausziehen, aus der rechten Armvene, nach Vollmond und bis 6 Tage danach, evtl. mit einem speziellen Frühstück wie Habermuss), sondern ich mache den Aderlass wie bei der Blutentnahme mit z.B. 5 bis 20 Gelröhrchen aus der Vene, die sich am besten anbietet, d. h. links oder rechts. Die Kanüle ist mit 0,8 mm so fein, dass der Einstich nicht sonderlich schmerzhaft ist und die Ader nicht so stark verletzt wird. Angestrebt wird eine kurze Serie von 1–2 mal pro Woche. Richtwert ist der Hämatokrit.