Ralf Deubgen – Heilpraktiker in Aachen

Irisdiagnose

Schon vor über 2000 Jahren haben die Chinesen begonnen, „aus dem Auge zu lesen“, und in der traditionellen chinesischen Medizin sind Verbindungen vom Auge zum Inneren des Körpers (zur Leber) bekannt.

Auch die Schulmedizin liest aus dem Auge. So ist etwa bei einer Hepatitis (einer Leberentzündung) der Augapfel gelblich verfärbt. Bei einer Allergie können sich viele feine Blutgefäße in der Sklera (das weiße des Auges) bilden. Und eine Anämie (eine Blutarmut) kann sich an blassen Bindehäuten zeigen.

Die Irisdiagnose ist ein Teilbereich der Augendiagnose und wurde von den Europäern um 1880 weiterentwickelt.

Die Irisdiagnose ist als Reflexfeld zu sehen, von denen es einige am Körper gibt, z. B. am Ohr (Ohrakupunktur), am Fuß (Fußreflexzonenmassage) und am Bauch und Rücken mit seinen Head’schen Zonen. Dieses Reflexfeld der Iris hat jedoch nichts mit den Sehbahnen im Gehirn zu tun, die auf die andere Seite kreuzen.

Jedem Segment im Irisblatt wird ein Organ zugeordnet. Allerdings sind die Grenzen fließend – die Abbildung ist als Erklärung für den Laien gedacht (außerdem darf ich natürlich keine Iriskarte einer Schule für Irisdiagnose auf meiner Website veröffentlichen).

Diese Iriskarten differieren je nach Schule leicht. Im Groben sind sie aber alle gleich. Man wird also nie von einem anderen Lehrinstitut die Schilddrüse auf der gegenüberliegenden Seite finden.

Die Zeichen, die in der Iris zu finden sind, sind vielfältigst. Ich habe es mir jedoch zur Aufgabe gemacht, nur das Wesentliche zu erkennen und es mit anderen Diagnoseformen und der Anamnese zu verknüpfen.

Da Kornea und Linse des Auges durchsichtig sind, ist diese Diagnoseform die einzige Technik, die einen direkten „Einblick“ ins Bindegewebe erlaubt. Stoffwechselendprodukte, z. B. von der Leber, lagern sich im Bindegewebe ab und so auch im Auge. An der Farbe dieser Stoffwechselendprodukte kann man Rückschlüsse auf den Produktionsstandort ziehen. Die Leber hat sandfarbene bis rotbraune Pigmente. So ist der Greisenring oder Arcus lipoides ein Zeichen für Artheriosklerose: ein weißer Ring um die Iris schon von weitem sichtbar – selbst ohne Mikroskop.

Bei den Farben im Auge muss man unterscheiden zwischen angeborenen, also der Disposition (z. B. lymphatisch = blau, hämatogen = braun, biliär = zweifarbig), und Pigmenten, die sich offensichtlich erst später gebildet haben. Die Disposition lässt Rückschlüsse sowohl auf körperliche als auch psychische Merkmale zu.

Interessant finde ich es auch, immer wieder eine Bestätigung in der Irisdiagnose zu finden. So hatte ich eine Patientin, die anfänglich ein unauffälliges Irisblatt hatte. Der einzige Hinweis war hier die Konstitution. Im Verlauf ihrer Krankheit bildete sich in der 3. Zone – also der Blutlymphzone – eine deutliche Farbveränderung.

Die Irisdiagnose wird zur Zeit von den Krankenkassen noch nicht anerkannt. So ist es leider mit vielen Dingen, die aus der Volksheilkunde entstanden sind – denken Sie nur an die Akupunktur, die erst seit wenigen Jahren von den Kassen anerkannt und bezahlt wird.